Verwaltungsmodernisierung in MV
Mit einem symbolischen Knopfdruck hat Innenminister Dr. Gottfried Timm heute das Dienstleistungsportal des Landes freigeschaltet. Unter www.service.m-v.de eröffnet die Serviceplattform für die Bürger neue Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation mit den Behörden über das Internet.
„Mit dem Dienstleistungsportal wird es gelingen, die Amtsstube in das Wohnzimmer zu verlagern. Die Bürger können zukünftig zunehmend Verwaltungsdienstleistungen von zu Hause aus in Anspruch nehmen“, sagte der Minister. „Allerdings ist ein eigener Internetzugang nicht für jeden erforderlich, der die Verwaltung aufsucht. Auch die örtlichen Anlaufstellen erfüllen für den Bürger den Zweck, wohnortnah mit den Verwaltungsdienstleistungen versorgt zu werden.“
Damit ist ein wichtiger Meilensteil der Verwaltungsreform gesetzt. Während in der Vergangenheit der Verwaltungsweg vom Bürger zum Amt verlief, wird sich in Zukunft das Amt zum Bürger bewegen. Timm wies darauf hin, dass mehr Bürgernähe, mehr Leistung, weniger Bürokratie, weniger Kosten und mehr kommunale Selbstverwaltung die Ziele waren, mit denen vor vier Jahren die Reform der Verwaltung gestartet wurde. „Ich danke allen, die diesen Prozess mitgestalten“, so Timm.
Beim Dienstleistungsportal steht der Bürger mit seinen Anliegen an die Verwaltung im Vordergrund. Sämtliche Strukturen, Informationen und Dienstleistungen sind entsprechend aufgebaut. Wichtige Ereignisse wie Geburt, Heirat, Umzug oder auch die Gründung eines Unternehmens verändern das Leben. Diese konkreten Situationen – die Lebenslagen – bilden die Grundstruktur im Dienstleistungsportal. Mit dem Portal bietet die öffentliche Verwaltung ihre Leistungen so verständlich und unkompliziert wie möglich an. Damit wird der Bürger zugleich von Formalien und Schwierigkeiten durch Verwaltungsstrukturen und Zuständigkeiten entlastet.
Neben den Bürgern werden auch Unternehmen und andere Verwaltungsstellen vom Dienstleistungsportal profitieren können. So gehört zu den Serviceangeboten des Landes z.B. eine umfassende Förderfibel, die über 200 Fördermöglichkeiten in den verschiedensten Bereichen aufzeigt.
Als wichtiges, verwaltungsebenenübergreifendes Element der Verwaltungsreform wird die neue Serviceplattform zukünftig insbesondere die Arbeit der Anlaufstellen in den Kommunen entsprechend dem Verwaltungsmodernisierungsgesetz unterstützen.
Das neue Dienstleistungsportal des Landes ist in einer Einheit mit Bundes- und kommunalen Portalen zu sehen, die miteinander verzahnt werden. In der Modellregion Westmecklenburg haben Land und Kommunen hier gute Ansätze entwickelt. Dem Bürger soll der Einstieg zu Verwaltungsverfahren auf der ihm vertrauten Verwaltungsebene ermöglicht werden. Er muss nicht mehr im Vorab wissen, welche Verwaltungsebene für ihn zuständig ist, wenn er ein Anliegen hat. So kann zukünftig das Erziehungsgeld über ein kommunales Portal bei der zuständigen Landesbehörde beantragt werden und die Mülltonne via Portal direkt bei der Kommune bestellt werden. Deshalb ist es um so wichtiger, die Zusammenarbeit der verschiedenen Verwaltungsebenen weiter zu intensivieren.